Trotz Risiken kommt eine Berufsunfähigkeitsversicherung für weniger als die Hälfte der Deutschen in Frage

Berufsunfähigkeit

Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat ein neues Unternehmensrating zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) vorgelegt – und zieht ein wohlwollendes Fazit: Die sieben untersuchten Versicherer hätten ihre Leistungen im Vergleich zum Vorjahr weiter gesteigert. Hier geht es zu den wichtigsten Ergebnissen.

Wie bereits in den Jahren zuvor haben sich die BU-Versicherer Aachen Münchener, Ergo, HDI, Nürnberger, Stuttgarter, Swiss Life sowie Zurich Deutscher Herold den Analysten von Franke und Bornberg gestellt – und offenbar haben die Unternehmen ihre Hausaufgaben gemacht, denn alle untersuchten Gesellschaften wurden mit dem Top-Rating „FFF“ ausgezeichnet (siehe Grafik).

Die beteiligten Versicherer stehen laut Franke und Bornberg für rund 4,7 Millionen BU-Verträge, davon 3,5 Millionen Policen mit Anwartschaft auf BU-Rente und weitere 1,2 Millionen mit Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit.

Mit Aachen Münchener, HDI und Zurich Deutscher Herold konnten sich Franke und Bornberg zufolge gleich drei Unternehmen auf sehr hohem Niveau weiter verbessern. Sie ziehen damit mit der Nürnberger gleich, der in allen drei Untersuchungsbereichen die Maximalbewertung „hervorragend“ zuerkannt wurde. Die übrigen Versicherer hätten ihre sehr gute Position aus dem letzten Jahr „in einem herausfordernden Marktumfeld“ behauptet, heißt es.

Von den „Top-Unternehmen“ erwarte man kontinuierliche Weiterentwicklung und das sei gelungen, erklärt die Ratingagentur. So verweisen die Analysten unter anderem darauf, dass die Teilnehmer externe Dienstleister beauftragen, die Kunden im Leistungsfall begleiten. Zudem würden sie Schäden zur schnelleren Bearbeitung „clustern“ oder Versicherten erlauben, den Bearbeitungsstand über ein Kundenportal zu verfolgen – vergleichbar mit dem Lieferstatus beim Online-Versand, wie die Analysten hinzufügen.

Versicherer machen Fortschritte bei Regulierungsdauer

Die Regulierungsdauer bei den untersuchten Versicherern hat sich der Analyse zufolge von 196 auf 178 Tage reduziert. „Auf den ersten Blick klingen 178 Tage nach einer langen Zeit. Anders als der Versichererverband GDV zählen wir aber schon ab dem Tag, an dem die erste BU-Meldung beim Versicherer eingegangen ist“, sagt Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg.

Damit berücksichtige man auch Zeiten, in denen der Kunde auf Nachfragen nicht reagiere, Vollmachten fehlten oder Arztberichte und Gutachten ausstünden. „Auf diese Weise fördern wir bei Versicherern die Motivation, Abläufe zu beschleunigen, frühzeitig nachzufassen und Antragsteller in dieser schwierigen Situation zu begleiten“, so Franke. Den Franke-und-Bornberg-Chef freut es vor allem, dass die Gesellschaften ihre Regulierungsdauer reduzieren konnten, obwohl „der Anstieg psychischer Erkrankungen und komplexe Krankheitsbilder mit mehreren Leistungsauslösern“ den Aufwand in der Leistungsprüfung erhöhen würde.

Bei der Bewertung flossen die Kundenorientierung in der Angebots- und Antragsphase zu 25 Prozent ein, die Kundenorientierung in der Leistungsregulierung wurde ebenfalls mit 25 Prozent gewichtet. Wichtigstes Bewertungskriterium bleibt demnach die Stabilität des BU-Geschäfts, das 50 Prozent der Gesamtnote ausmacht.

„Kritisch aus Kundensicht sind nicht die Anerkenntnisse, sondern abgelehnte Leistungsanträge“, sagt Franke. Deswegen würden Ablehnungen bei den Stichproben mit 75 Prozent überproportional berücksichtigt. „Selbstläufer haben wenig Aussagekraft“, so Franke. „Wir legen den Finger in die Wunde und sehen uns die problematischen Fälle an. Nur so helfen wir Verbrauchern, aber auch den beteiligten Gesellschaften.“

So erwarteten die beteiligten Unternehmen „kein Gefälligkeitsgutachten, sondern eine präzise Analyse ihrer Schwachstellen“, so Franke weiter. Das erkläre auch, warum sich die Teilnehmer über die Jahre kontinuierlich verbessern konnten, schlussfolgert der Franke-und-Bornberg-Chef.

Hier geht es zu allen Details des BU-Unternehmensratings.

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