Seiteninhalt
- DAK-Gesundheit schaltet Hotline zum Umgang mit Ängsten und Sorgen - 26. Oktober 2022
- Ist das Laden eines E-Fahrzeuges in der jetzigen Zeit noch günstig? - 26. Oktober 2022
- Zeitumstellung: 32 Prozent der Menschen klagen über körperliche oder psychische Beschwerden - 26. Oktober 2022
Für Riester-Sparer beginnt kurz vor der Rente der Endspurt, um sich eine möglichst hohe Auszahlung zu sichern. Versicherer, Banken und Fondsgesellschaften müssen ihre Kunden spätestens drei Monate vor Beginn der Auszahlphase informieren, wie hoch die monatliche Rate mindestens sein wird. Passt das Angebot nicht, dürfen Kunden wechseln. Selbst ein paar Euro mehr zahlen sich aus. Schließlich gilt die garantierte Auszahlrate für den Rest des Lebens.
Rat der Stiftung Warentest
Vergleichen. Steht die Auszahlung Ihrer Riester-Renten an? Bitten Sie den Anbieter, möglichst früh einen Vorschlag für die Auszahlphase zu machen. Prüfen Sie, ob Sie ihn akzeptieren oder einen Wechsel in Betracht ziehen sollten.
Wechsel. Gibt es einen besseren Vertrag, nutzen Sie Ihr Recht zu wechseln. Fragen Sie die Anbieter, wann Sie den alten Vertrag spätestens kündigen müssen.
Kosten. Fragen Sie nach einmaligen Kosten, die Anbieter nicht in die Auszahlrate einrechnen.
Drei Versicherer nehmen Riester-Wechsler
Wir haben 31 Versicherer, 70 Banken und vier Fondsgesellschaften gefragt, wer bis zu drei Monate vor Beginn der Auszahlphase noch Wechselkunden aufnimmt. Das Ergebnis ist mager: Der Wechsel zu einem Bankauszahlplan lohnt nicht. Nur zwei überregionale Versicherer – Volkswohlbund und WWK – bestätigten, Sparer direkt zur Auszahlphase aufzunehmen. Sparer in Sachsen haben eine weitere Option: Die Sparkassenversicherung Sachsen nimmt ebenfalls kurzfristig Wechselwillige auf.
Der Volkswohlbund würde einem 1957 Geborenen ab Januar 2020 für einen Übertragungswert von 10 000 Euro eine monatliche Rate von 30,82 Euro garantieren. Die der beiden anderen lag in diesem Fall knapp 1 Euro niedriger. Da die Höhe der Rate von Geburtsjahr und Renteneintrittsalter abhängt, ist es sinnvoll, bei allen nachzufragen.
Wer noch etwas länger Zeit bis zur Rente hat, drängt seinen Anbieter am besten früh zu einem Angebot. Er kann es dann zusätzlich mit der Riester-Rente „Fairrelax“ des Onlineportals Fairr.de vergleichen. Zu ihr können Kunden bis ein Jahr vor Auszahlbeginn wechseln. Hinter Fairrelax steht der Göttinger Versicherer MyLife. Dessen Onlinerechner hilft, die eigene individuelle Auszahlrate schnell herauszufinden (fairr.de/produkte/fairrelax/rechner).
Fondssparplan als Alternative
Je höher die garantierte Rate, desto besser. Das gilt zumindest, solange Sparer ihre Rente mit einer anderen Rente oder der Rate eines Bankauszahlplans vergleichen. Die Entscheidung zwischen Rente und Fondsauszahlplan ist dagegen Ermessenssache.
Fast-Rentner, die dem Auf und Ab der Aktienmärkte nicht abgeneigt sind, können den Fondsauszahlplan UniProfiRente-Select ins Auge fassen. Die Fondsgesellschaft Union Investment macht es Kurzentschlossenen leicht. Sie können noch zu bis einem Monat vor Beginn der Auszahlphase zu ihr wechseln, wenn sie bisher mindestens 15 000 Euro angespart haben.
Die garantierte Rate des Fondsauszahlplans UniProfiRente Select ist für unseren Modellfall pro 10 000 Euro Kapital zwar rund 2 bis 3 Euro niedriger als die der Versicherer. Die nicht garantierten Überschüsse, die idealerweise bei allen oben draufkommen, könnten aber um einiges höher ausfallen. Sparer, die Union Investment zutrauen, die Versicherer mit ihrer höheren garantierten Rente, aber eher mickrigen Überschüssen zu schlagen, haben eine Wechseloption mehr.
Wie Sie Ihre Riester-Auszahlung steuerlich optimieren, lesen Sie ab 11. Dezember 2019 in unserer Januar-Ausgabe und bei test.de.