Seiteninhalt
- Viel günstigere Tarife bei einer digitalen Kfz-Versicherung - 14. Dezember 2020
- Reiserücktrittsversicherung: Gute Policen für Reiserücktritt und -abbruch - 8. Dezember 2020
- Geldanlage: Welche Sparanlage noch Zinsen bringt - 8. Dezember 2020
Sich bequem via Smartphone über Versicherungen informieren und beraten lassen. Das versprechen Gratis-Apps. Wir wollten wissen, wie gut das funktioniert und haben sechs Angebote getestet.
Die Stiftung Warentest hat Makler-Apps getestet. Mit ihnen soll der Versicherungsvergleich bequem auf dem Smartphone gelingen – wie auch die Optimierung des eigenen Versicherungsbestands, persönliche Beratung inklusive. Im Test: Sechs Angebote, hinter denen ein Versicherungsmakler steht. Darunter der Verivox Versicherungsmanager sowie das Check24 Versicherungscenter in der Check24-App. Testfazit: Die digitalen Makler sind kaum empfehlenswert. Nur zwei schafften das Qualitätsurteil Befriedigend.
Versicherungsmakler mit vielen Rechten und viel Verantwortung
Was vielen auf den ersten Blick nicht klar ist: Wer eine der getesteten Apps auf dem Smartphone herunterlädt und sich zu seinem Versicherungsbedarf oder einem Tarif beraten lässt, wendet sich häufig an einen Versicherungsmakler. Ein Makler berät und betreut Kunden individuell, in der Regel langfristig. Er übernimmt Verantwortung dafür, dass ein Kunde nicht unter- oder überversichert ist. Für Fehlberatungen haftet der Makler. In der App unterschreiben Nutzer häufig ein Maklermandat – per Finger auf dem Smartphone. Der Makler darf dann mit Zustimmung des Kunden für ihn Verträge abschließen und kündigen.
„Dein Tarif ist okay, es geht auch günstiger“
Ein Schwerpunkt des Test von Makler-Apps war deshalb die Beratungsqualität. Anhand von vier Testszenarien wurde die Beratung und Betreuung durch den Makler geprüft. Unsere Testkunden wollten wissen, wie der Versicherungsmakler eine sehr gute private Haftpflichtpolice sowie eine von Finanztest nur mit Ausreichend bewertete Zahnzusatzpolice einschätzt (Vergleich Zahnzusatzversicherung). Auffällig häufig lautete die typische Empfehlung etwa: „Dein Tarif ist okay, aber es gibt auch etwas Günstigeres.“ Außerdem sollte der App-Makler eine Berufsunfähigkeitspolice der Testperson einschätzen. Auch die ganzheitliche Beratung haben wir unter die Lupe genommen: „Bin ich insgesamt gut versichert?“
Das bietet der Test Versicherungs-Apps der Stiftung Warentest
Gratis-Apps im Test. Die Experten der Stiftung Warentest haben fünf beliebte Gratis-Apps getestet, deren Anbieter registrierte Versicherungsmakler sind und als sechstes Angebot das Versicherungscenter in der Check24-App. Zur Klarstellung: Wir haben nicht die so genannten Vergleichsportale von Check24 und Verivox getestet.
Hintergrund. Wir erklären, was ein „digitaler Versicherungsmakler“ ist und wie solche Makler-Apps funktionieren. Sie erfahren, was es mit den Begriffen Auskunftsvollmacht, Maklervollmacht oder Maklermandat auf sich hat.
Prüfpunkte. Ein Schwerpunkt unseres Tests war die Beratungsqualität. Außerdem haben wir getestet, ob Kunden klar wird, dass sie sich an einen Versicherungsmakler wenden und welche Konsequenzen das hat. Wir prüften, ob Nutzer ihre Versicherungsverträge einfach in die App hochladen können und ob die Apps Daten senden, die für ihre Funktion nicht nötig sind. Auch die AGB und die Datenschutzbestimmungen haben wir uns angesehen.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus Finanztest 1/2020.
Eine Makler-App nutzen – so läuft es ab

Versicherungsverträge ins Smartphone laden
Die Testkunden haben auf ihrem Smartphone ihre bestehenden Versicherungen angegeben. Die App hat die Verträge dann vom Versicherer angefordert und in die App hochgeladen. Oft konnten Testkunden ihre Versicherungsscheine auch abfotografieren und hochladen. Dann ging es meist schneller.
Beratungs-Chat oft standardisiert
Kunden können sich meist aussuchen, ob sie mit dem Makler per Chat, Telefon, E-Mail, SMS und Videotelefonie kommunizieren wollen. In den meisten Apps wurde gechattet. Bei Check24 und Treefin gibt es keinen Beratungschat, hier wird überwiegend telefoniert oder per E-Mail beraten.
Bildrechte: © Stiftung Warentest / René Reichelt