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Wer mehr als sechs bis acht Wochen im Ausland unterwegs ist, braucht eine Auslandskrankenversicherung mit Langzeitschutz. Denn die für normale Urlaubsreisen üblichen Tarife reichen in diesem Fall nicht aus. Im Vergleich der Stiftung Warentest: 77 Tarife für Weltenbummler, Studenten im Ausland und Winterflüchter. Die Noten reichen von sehr gut bis mangelhaft – und es gibt sehr große Preisunterschiede. Spezialangebote für junge Leute sind nicht immer besser, Senioren zahlen mehr als Jüngere.
Vielfältiges Angebot
Wir haben 77 Angebote für Reisekrankenversicherungen für lange Auslandsaufenthalte von Einzelpersonen geprüft, die direkt bei den Versicherungsunternehmen erhältlich sind. Untersucht haben wir nur Tarife, die ohne vorherige Beantwortung von Gesundheitsfragen abgeschlossen werden können und nicht in Kombination mit anderen Versicherungen wie einer Reiserücktrittsversicherung angeboten werden. Unsere Tabelle zeigt für jedes Angebot die Preise für 90 Tage, 180 Tage und ein Jahr.
Das bietet der Vergleich Auslandskrankenversicherungen für lange Reisen
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest für 77 Auslandskrankenversicherungs-Tarife mit Langzeitschutz (Einzelpersonen). Die Tarife in unserem Test versichern Reisen oder Auslandsaufenthalte bis zu 5 Jahren. Wir haben untersucht, welche Leistungen die Versicherer übernehmen, wenn ein Versicherter im Urlaub erkrankt oder verletzt wird und unter welchen Bedingungen Krankenrücktransporte bewilligt werden.
Tipps und Hintergrund. Wir erklären, worauf es bei der Wahl einer Auslandskrankenversicherung für lange Reisen ankommt und zeigen, welche Tarife besonders günstig sind und ob es sich für Jüngere lohnt, ein Spezial-Angebot für ihre Altersklasse wahrzunehmen. Senioren haben bei längeren Aufenthalten im Ausland beim Thema Gesundheit noch mehr zu bedenken. Auch dazu geben wir Tipps.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus Finanztest 5/2020.
Reisekrankenversicherungen von sehr gut bis mangelhaft
Die Ergebnisse unserer Untersuchung reichen von sehr gut bis mangelhaft. Für alle Altersklassen gibt es 33 Tarife für weltweite Reisen sowie 16 preiswertere Angebote, die bestimmte Länder ausschließen, etwa die USA, wo medizinische Behandlungen besonders teuer sind. Bei den weltweiten gab es 13 sehr gute Tarife, bei den regional begrenzten waren es 7. Daneben gibt es spezielle Policen für junge Menschen bis 34 oder 35. Davon haben 15 Angebote weltweite Geltung, 13 sind regional begrenzt. Hier kommt keiner der Tarife über die Testnote Gut hinaus.
Preisunterschiede im Test sind enorm
Die Beiträge für Reisende um die 65 und älter sind deutlich teurer. Senioren zahlen teilweise deftige Preisaufschläge. So kostet der weltweit geltende Tarif für einen 65-Jährigen beim Testsieger 529 Euro für einen 90-Tage-Aufenthalt, während ein 64-Jähriger bloß 315 Euro zahlt. Beim Zweitplatzierten zahlt der 64-Jährige 492 Euro, für den 65-Jährigen sind es 1 230 Euro. Es gibt mehrere preiswerte, ebenfalls sehr gute Alternativen.
Jeder Anbieter definiert die Seniorengrenze anders
Es lohnt sich, genau hinzuschauen, da die Anbieter ihre Kunden auf unterschiedliche Weise in Altersgruppen einteilen: Mal ist die Seniorengrenze schon mit 60 erreicht, mal erst mit 65 oder 70. Einzelne Anbieter arbeiten mit bis zu sieben Altersklassen. Da es sich grundsätzlich um Unisex-Tarife handelt, zahlen Männer und Frauen innerhalb der Altersklasse aber immer denselben Preis
Nicht immer empfehlenswert: Tarife für junge Leute
Viele Versicherer bieten spezielle Tarife für junge Leute an. Um einen solchen Vertrag abschließen zu können, darf der Versicherte nicht älter als 34 oder 35 Jahre sein. Doch anders, als man vermuten würde, fahren junge Leute mit diesen Tarifen nicht unbedingt besser. Bei weltweiten Reisen sollten sie einen Blick auf die sehr guten Tarife für alle Altersklassen werfen. Bei Europa-Touren können sie mit einem Junge-Leute-Tarif sparen – sehr gute Angebote gibt es hier allerdings nicht, immerhin schneiden aber einige preisgünstigere Tarife gut ab.
Rücktransport wichtig
Der private Auslandsschutz kommt bei Unfall oder Erkrankung für die Behandlung auf und sichert einen Rücktransport, wenn die Person nicht vor Ort, sondern in Deutschland behandelt werden soll. Aus unserer Sicht wichtig: Der Versicherer sollte den Transport nicht nur im medizinisch notwendigen Fall übernehmen – wenn also im Reiseland eine Behandlung nicht möglich ist –, sondern auch im medizinisch sinnvollen Fall. Etwa weil es die Genesung fördert, wenn die Person in der Heimat weiterbehandelt werden kann.
Ombudsmann hilft
Bei Streit mit dem Anbieter können sich Versicherte kostenlos an den PKV-Ombudsmann wenden. Dazu muss der Versicherer Mitglied im PKV-Verband sein.