Nachhaltige Schwellenländerfonds: Alternativen für nachhaltig orientierte Anleger

Nachhaltige Schwellenländerfonds,Alternativen für nachhaltig orientierte Anleger

Roland
Follow me

Auch in Schwellenländern wie China, Brasilien oder Indien können Anleger ihr Geld nachhaltig anlegen. Allerdings ist die Qualität selbst der besten Nachhaltigkeitsfonds nur mittel. Das zeigt die aktuelle Untersuchung von sieben aktiv gemanagten Fonds und ETF der Zeitschrift Finanztest.

Viele Anleger versprechen sich von Schwellenländerfonds mehr Dynamik und bessere Renditechancen fürs Depot. Längst arbeiten auch in Schwellenländern viele Unternehmen nachhaltig. Sie stellen Solarglas her, produzieren energiesparende Chips oder kümmern sich um soziale Belange, wie beispielsweise die Förderung arbeitsloser Jugendlicher.

Für die Bewertung der nachhaltigen Schwellenländerfonds vergibt die Zeitschrift Finanztest Punkte. Die Bestnote von fünf Punkten erreichte keiner der getesteten Fonds, auch auf vier Punkte kam keiner. Zwei aktiv gemanagte Fonds und ein ETF schaffen mit drei Punkten immerhin eine mittlere Bewertung. Die drei schließen Investitionen in fossile Energieträger ganz oder zumindest teilweise aus. Die schlechter bewerteten Fonds tun das nicht.

Die Rendite muss auch bei nachhaltigen Schwellenländerfonds stimmen. Auf Fünfjahressicht hat einer der aktiv gemanagten Fonds im Test 11,3 Prozent pro Jahr erzielt. Das ist auch im Vergleich zu konventionellen Fonds spitze. Die meisten anderen Fonds im Test liegen darunter. Aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Risiken, die mit Schwellenmärkten verbunden sind, empfiehlt Finanztest nachhaltige Schwellenländerfonds nur zur Beimischung in ein gut gestreutes Depot.

Der Test Nachhaltige Schwellenländerfonds findet sich in der November-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und ist online unter www.test.de/nachhaltige-fonds abrufbar.

 

Ethisch-ökologische Fonds und ETF Nach­haltig und erfolg­reich – das geht

Erneuer­bare Energien aus Sonne, Wind und Biogas – daran denken die meisten Menschen, wenn von nach­haltiger Geld­anlage die Rede ist. Nach­haltige Aktienfonds Welt sind viel breiter aufgestellt. Sie sind eine hervorragende Basis­anlage fürs Depot. Schwellenländerfonds eignen sich zur Beimischung.

Nach­haltig anlegen ist Trend. Auch wenn derzeit Corona die Schlagzeilen bestimmt – die wahr­scheinlich größere Krise steht der Menschheit mit dem Klimawandel ins Haus. Das Interesse an Fonds mit ethisch-ökologischen Anla­gekriterien steigt, nicht nur unter jungen Leuten. Die Stiftung Warentest hat 83 Nach­haltig­keits­fonds untersucht, darunter 72 Welt­fonds und 11 Schwellenländerfonds. Drei Fonds schaffen die Bestnote, darunter ein Indexfonds und zwei aktiv gemanagte Fonds.

Mit nach­haltigen Aktien gut aufgestellt in die Zukunft

Es ist ein hartnä­ckiges Vorurteil: Wer nach­haltig investiert, muss auf Rendite verzichten. Doch das Gegen­teil ist wahr. Die Fonds­spezialisten der Stiftung Warentest haben den herkömm­lichen Welt­aktien­index MSCI World mit seinem nach­haltig orientierten Pendant MSCI World SRI verglichen. Und es zeigt sich: Seit einigen Jahren schon läuft der Nach­haltig­keits­index besser.

Krisengewinnler. Einer der Gründe dafür ist der Energiesektor. Produzenten alter­nativer Energien haben besser abge­schnitten als zum Beispiel Ölkonzerne. Besonders deutlich zeigt sich der Vorteil in der jetzigen Krise. Sowohl im Jahr vor Ausbruch des Coronavirus als auch seit dem Börsencrash im Februar hat sich der Nach­haltig­keits­index besser geschlagen als der klassische Index. Bei den Schwellenländerfonds ist das Bild nicht so eindeutig. Manche nach­haltige Index­varianten haben besser, andere schlechter abge­schnitten als ihr herkömm­liches Pendant.

Nach­haltige Fonds – bewertet von der Stiftung Warentest

Test­ergeb­nisse. Unsere Fonds­experten haben nach­haltige Aktienfonds Welt und nach­haltige Aktienfonds Schwellenländer getestet. Die angehängten PDF enthalten die Ergeb­nisse in Tabellenform. Die Nach­haltig­keits­bewertungen sowie die aktuellen Finanztest-Bewertungen zum Anla­geerfolg der Fonds finden Sie zudem in unserer Fondsdatenbank. Hier gehts direkt zur Liste der getesteten Fonds.

Kauf­beratung, Tipps, FAQ. Wir bieten Orientierung in Sachen nach­haltige Fonds, sagen, wo Sie unsere Testsieger und Nach­haltig­keits­fonds Ihrer Wahl kaufen können, und geben Tipps zum Aufbau eines nach­haltigen Pantoffel-Portfolios. Unsere Experten antworten auf häufige Leserfragen wie „Was bringt nach­haltiges Anlegen über­haupt?“.

Heft­artikel. Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie Zugriff auf die PDF zu den Testberichten aus Finanztest 7/2020 (Nach­haltige Aktienfonds Welt) und Finanztest 11/2020 (Nach­haltige Aktienfonds Schwellenländer).

Nach­haltig­keit fürs Depot

Aktienfonds Welt sind die beste Basis für ein breit gestreutes Depot. Anleger können mit ihnen über viele Länder und Branchen hinweg in Aktienmärkte investieren – bei über­schaubaren Risiken. Mit nach­haltigen Fonds können sie außerdem vermeiden, an schmutzigen Geschäften mitzuver­dienen. Für viele Anleger sind zum Beispiel Kinder­arbeit oder Investitionen in Kohle­konzerne tabu. Mithilfe unserer Tabellen finden sie geeignete Fonds. Schwellenländerfonds eignen sich als Beimischung. Viele Anleger versprechen sich von ihnen mehr Dynamik und bessere Rendite­chancen fürs Depot. Allerdings gehen sie mit diesen Fonds auch höhere Risiken ein.

Nach­haltige Welt­fonds sind öfter top

Bei den nach­haltigen aktiv gemanagten Welt­fonds ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei den Marktindizes von MSCI. Der Anteil der nach­haltigen Top-Fonds ist höher als der herkömm­licher Spitzenfonds. Nach­haltige Fonds schneiden auch seltener schlecht ab. Allerdings ist der Anteil an mittel­mäßigen Fonds unter den nach­haltigen auch größer. Das zeigt der obere Teil der Grafik. Unsere Krisen­statistik im unteren Teil der Grafik erfasst auch jüngere, nicht bewertete Fonds – und zeigt: Im Jahr vor Corona und im Crash haben nach­haltige Fonds in der Mehr­zahl ebenfalls besser abge­schnitten.

Anleger halten sich noch zurück

Für viele Experten kommt der Vorteil nach­haltiger Fonds nicht von ungefähr. Beispiel Klimawandel: Sollten die Länder ihre Klimaziele erst einmal ernst­haft angehen, wäre mit den Aktien von Öl- und Kohle­konzernen wohl nicht mehr so viel Geld zu verdienen. Trotzdem führen nach­haltige Fonds noch ein Nischendasein. Viele Anleger würden ihr Geld gerne ethisch-ökologisch anlegen, tun es aber (noch) nicht. Das liegt auch daran, dass viele Banken sie nicht entsprechend beraten. Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Alters­vorsorge (DIA) bestätigt unsere Erfahrungen. Danach hatten lediglich 7 Prozent der Befragten angegeben, einen Ansprech­partner für nach­haltige Anlage zu kennen. Damit fehle selbst für Anleger, die gerne nach­haltig anlegen würden, eine wichtige Voraus­setzung, heißt es. DIA-Sprecher Klaus Morgen­stern: „Sie wissen ohne eigene vorherige Recherche gar nicht, wo es solche Produkte gibt und an wen sie sich wenden sollen.“

Stiftung Warentest bietet Orientierung

Es gibt bisher auch keine einheitliche Definition dafür, was ein nach­haltiger Fonds genau ist. Manche Ökofonds legen sehr strenge Maßstäbe an, andere kommen eher hell­grün daher. Mit der neuen Finanztest-Nach­haltig­keits­bewertung können Anleger heraus­finden, welche Fonds und ETF ihren Vorstel­lungen von Nach­haltig­keit am ehesten entsprechen. Sie können so besser vorbereitet zum Beratungs­gespräch gehen oder ihren Wunsch­fonds selbst­ständig kaufen.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Weitere Beiträge