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Ob Unfallärger oder Montagsauto – mit einer guten Versicherung lässt sich ohne Angst vor den Kosten streiten. Die Stiftung Warentest zeigt 15 Verkehrsrechtsschutzversicherungen im Vergleich.
Für wen lohnt sich eine Verkehrsrechtsschutzversicherung?
Eindrucksvolle Zahlen. Im Jahr 2019 haben Amts- und Landgerichte in rund 160 000 Verkehrsunfallsachen über Haftung und Schadenersatz entschieden. In 170 000 Prozessen befassten sie sich mit Streit zwischen Käufer und Verkäufer, dabei dürfte es oft um Autokäufe gegangen sein. 2019 sprachen die Verwaltungsbehörden 460 000 Fahrverbote aus und ordneten 90 000 Mal den Führerscheinentzug an.
Günstiger Schutz. Wer Ärger dieser Art hat und rechtsschutzversichert ist, muss sich keine Gedanken um Anwalts- und Gerichtskosten machen. Denn Verkehrsunfälle, Ärger nach einem Autokauf und der Einspruch gegen einen Führerscheinentzug sind über eine Verkehrsrechtsschutzversicherung versichert. Unser Test von 15 Angeboten zeigt: Den Schutz gibt es schon für unter 100 Euro pro Jahr.
Hohe Kosten. Ohne den Schutz muss die Klägerin den Anwalt selbst bezahlen. Verliert sie den Prozess, kommen Gerichtskosten dazu, Ausgaben für einen Sachverständigen – etwa beim Streit um einen Mangel am Auto – und Anwaltskosten des Gegners. Das kann teuer werden.
Langwierige Streits. Auch wer bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurde, kann Rechtsschutz gut gebrauchen. Selbst wenn die Schuldfrage recht klar ist, müssen Geschädigte mit der Versicherung des Unfallverursachers manchmal lange vor Gericht um die Höhe des Schadenersatzes streiten.
Ist Verkehrsrechtsschutz sinnvoll?
Einzeln oder im Paket. Die Stiftung Warentest hält den Abschluss eines Verkehrsrechtsschutzes für nützlich. Eine Verkehrsrechtsschutzversicherung können Interessierte als einzelne Police abschließen oder als Teil eines großen Rechtsschutzpakets, das etwa zusätzlich die Bereiche Privat, Beruf und Wohnen versichert.
Verkehrsrechtsschutz im Test. Von den Rechtsschutzpaketen für die Lebensbereiche Privat, Beruf und Verkehr (PBV) haben wir diejenigen Angebote ausgewählt, die mindestens das Qualitätsurteil Gut erreicht haben, und untersucht, welchen Schutz sie bieten, wenn man nur den Streit rund um den Straßenverkehr versichern möchte. Den Leistungsvergleich für 15 Einzelpolicen zum Verkehrsrechtsschutz finden Sie im PDF zum Artikel Wenns kracht – Geld für Streit. Dort zeigen wir auch, in welchen typischen Fällen alle Angebote greifen und in welchen Punkten sich die 15 Angebote unterscheiden.
Verkehrsrechtsschutz einzeln oder im Paket?
Wer möglichst umfassend versichert sein will, schließt am besten das große Paket für die Lebensbereiche Privat, Beruf und Verkehr (PBV) ab. Denn Rechtsstreit lauert überall: Der Vermieter zahlt die Mietkaution nicht zurück, die Airline erstattet nach Flugannullierung die Ticketkosten nicht, das neu gekaufte Auto hat einen Mangel, der Arbeitgeber droht mit Kündigung. Mit meist rund 300 Euro Jahresbeitrag bei einem Selbstbehalt von 150 Euro ist ein PBV-Paket aber recht teuer.
Wer nicht so viel Geld für Versicherungsschutz ausgeben will, aber wenigstens rund ums Thema Ärger im Straßenverkehr abgesichert sein will, kann Verkehrsrechtsschutz als Einzelpolice abschließen. Leistungsstarke Angebote gibt es schon für unter 100 Euro pro Jahr. Unser Vergleich zeigt die Preise für Einzelpolicen, die Familien mit mehreren Fahrzeugen Rechtsschutz bietet. Wer als Single oder Familie nur ein Auto versichert, zahlt oft noch weniger.
Verkehrsrechtsschutz – was ist versichert?
Häufig vorkommende Streitereien rund um Führerschein, Autokauf und Höhe des Schadenersatzes nach einem Verkehrsunfall sind bei allen Tarifen versichert. Deshalb kann bei der Auswahl der Preis ausschlaggebend sein. Preisgünstige Angebote haben wir im PDF gelb markiert. Die genannten Versicherungsbeiträge fallen bei jährlicher Zahlweise an. Bei monatlicher Zahlungsweise wird es meist teurer.
Punkte in Flensburg – wann greift die Verkehrsrechtsschutzversicherung?
Grundsätzlich versichert jede Verkehrsrechtsschutzversicherung auch Streitigkeiten rund um Bußgelder für Ordnungswidrigkeiten. Wer etwa einen Bußgeldbescheid erhalten hat, weil er angeblich während der Autofahrt ein Handy in der Hand gehalten hat, das aber bestreitet, kann sich einen Anwalt nehmen und Einspruch einlegen. Auch die Abwehr eines Bußgelds wegen eines mutmaßlichen Tempoverstoßes ist versichert. Bei einigen Anbietern greift dieser Schutz aber erst ab einer bestimmten Bußgeldhöhe, in der Regel 40 bis 60 Euro.
Kleine Unterschiede gibt es auch beim Rechtsschutz fürs Falschparken. Der Einspruch gegen ein Knöllchen ist nur bei zwei Anbietern versichert. Nämlich dann, wenn die Behörde dem Fahrer zum Bußgeld noch einen Punkt in Flensburg aufbrummt.
Beispiel. Ein Autofahrer soll 70 Euro Bußgeld für das Parken auf einem Radweg zahlen. Da er dort länger als 60 Minuten geparkt haben soll, erhält er zudem einen Punkt. Ist sich der Fahrer sicher, dass er nicht so lange dort stand und will er gegen den Bescheid Einspruch einlegen, wäre er bei Allianz und Ergo versichert.
Wichtig: Der Leistungsausschluss vieler Versicherer für Streit um behördliche Parkknöllchen gilt nicht bei „Vertragsstrafen“, die private Parkplatzüberwacher für angeblich rechtswidriges Parken auf Supermarktparkplätzen verteilen. Zoff um diese Privatknöllchen fällt unter den Vertrags-Rechtsschutz, den jeder Verkehrsrechtsschutz bietet.
Wer zahlt bei Streit nach einem Unfall auf dem Weg zur Arbeit?
Wegeunfälle vor Gericht. Wie der Verkehrsrechtsschutz-Vergleich der Stiftung Warentest zeigt, bietet nicht jede Verkehrsrechtsschutzversichreung „Sozialgerichts-Rechtsschutz“. Zunächst mag man denken: Welcher Autofahrer braucht so etwas? Aber diese Leistungsart kann durchaus wichtig sein. Einen Streit um eine Unfallrente etwa wegen eines Autounfalls auf dem Weg zur Arbeit müssen Betroffene mit der gesetzlichen Unfallversicherung vor den Sozialgerichten ausfechten. 2019 gab es rund 190 000 solcher Wegeunfälle.
Dienstlich oder privat? Regelmäßig müssen Sozialgerichte darüber entscheiden, ob ein Unfall auf dem Weg zur Arbeit noch ein versicherter Wegeunfall ist oder nur ein nicht über die gesetzliche Unfallversicherung abgedeckter reiner Privatunfall. So landete im Jahr 2017 zum Beispiel der Streit eines Angestellten vor dem Bundessozialgericht. Der Mann hatte auf dem Weg zur Arbeit einen Abstecher zum Bäcker gemacht und sich dabei verletzt. Das Bayerische Landessozialgericht hatte die Fahrt trotz der Unterbrechung noch als Wegeunfall eingestuft, das Bundessozialgericht entschied schließlich gegen ihn (Az. B 2 U 1/16 R).
Immerhin 10 der 15 untersuchten Verkehrsrechtsschutzversicherungen übernehmen die Kosten für einen solchen Prozess.
Verkehrsrechtsschutzversicherung ohne Wartezeit
Bei vielen Rechtsschutzversicherungen gilt zu Beginn in einigen Rechtsbereichen eine Wartezeit. Steht im Vertrag zum Beispiel eine dreimonatige Wartezeit für Vertragsärger, ist der Versicherungskunde in dieser Zeit hierfür nicht versichert. Das kann sich auswirken, wenn er direkt nach dem Versicherungsabschluss ein Auto kauft, das sich später als mangelhaft herausstellt. Die Stiftung Warentest rät daher, bei einem Verkehrsrechtsschutz-Anbieter abzuschließen, der generell auf Wartezeiten verzichtet.
Versicherung früh abschließen
So oder so müssen Interessierte aufpassen, dass sie ihre Rechtsschutzversicherung nicht zu spät abschließen. Zu spät ist es in der Regel, wenn das Problem schon da ist. Es hat also keinen Sinn, nach einem Wegeunfall für den Streit mit der Unfallversicherung noch eine Police abzuschließen.
Wer für einen möglichen Streit mit seinem Autohändler im Falle eines Mangels am Fahrzeug versichert sein will, muss die Verkehrsrechtsschutzversicherung schon vor dem Autokauf abgeschlossen haben.
Wenn‘s kracht – Geld für Streit
Wer Streit mit einem Autoverkäufer hat oder Ärger wegen eines Unfalls, muss sich keine Gedanken um Anwalts- und Gerichtskosten machen, wenn er eine Verkehrsrechtsschutzversicherung hat. Die Zeitschrift Finanztest hat für ihre April-Ausgabe 15 Angebote getestet und festgestellt, dass es Verkehrsrechtsschutz schon für unter 100 Euro im Jahr gibt.
Bei Streit um Verkehrsunfälle geht es oft um viel Geld. Verkehrsrechtsschutz ist daher für alle Verkehrsteilnehmer nützlich, auch für Fahrradfahrer und Fußgänger. Autobesitzer können den Versicherungsschutz gut gebrauchen, wenn sie etwa wegen eines Mangels am Auto gegen den Verkäufer vorgehen wollen.
Eine Verkehrsrechtsschutzversicherung können Interessierte als einzelne Police abschließen oder als Teil eines großen Rechtsschutzpakets, das zusätzlich den Bereich Privat, Beruf und Wohnen versichert. Im Test waren Einzelpolicen für Familien mit mehreren Fahrzeugen. Leistungsstark und günstig ist ein Tarif für unter 100 Euro bei einem Selbstbehalt von 150 Euro. Finanztest rät zu diesem Selbstbehalt, weil der Jahresbeitrag sonst teils erheblich steigt.
Der Test Verkehrsrechtsschutz findet sich in der April-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und ist online unter www.test.de/verkehrsrechtsschutz abrufbar.
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