Zwischen einer günstigen Autoversicherung und einer teueren können mehrere hundert Euro liegen.
Ich fahre nur wenige hundert Kilometer im Jahr. Gibt es eine Versicherung, die so etwas berücksichtigt?
Grundsätzlich sinkt der Preis der Autoversicherung, wenn der Kunde wenig fährt. Jemand, der 25 000 Kilometer im Jahr fährt, zahlt etwa doppelt so viel wie ein Kunde mit nur 6 000 Kilometern. Aber wenn es extrem wenige Kilometer sind, ist eher das Gegenteil zu befürchten: Wegen mangelnder Fahrpraxis könnten Versicherer einen Preisaufschlag nehmen.
Wie können junge Fahrer sparen?
Zum Beispiel, indem sie beim Versicherer der Eltern fragen. Dort gibt es für Kinder des Versicherten häufig Rabatt, wenn sie ein eigenes Auto anmelden. Dann wird der Vertrag zum Beispiel in die Schadenfreiheitsklasse 1/2 oder besser eingestuft. Oft bringt das mehr, als wenn die Eltern das Auto auf ihren eigenen Namen als Zweitwagen anmelden und der Fahranfänger es nach einigen Jahren auf sich umschreibt. Eine weitere Sparmöglichkeit ist das begleitete Fahren vor dem Führerscheinerwerb. Darüber hinaus gibt es bei manchen Versicherern einen Preisnachlass, wenn der Fahranfänger ein zusätzliches Sicherheitstraining absolviert, oder wenn er vorher ein Mofa oder ein Moped gefahren hat
Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst bekommen oft Preisnachlass. Wer bezahlt das eigentlich?
Autoversicherer kalkulieren ihre Beiträge nach dem Risiko. Wenn ihre Statistiken zeigen, dass Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes weniger Unfälle bauen, rechtfertigt das aus ihrer Sicht den Preisabschlag. Von einer Quersubventionierung ist uns bisher nichts bekannt geworden
Warum geben Versicherer nicht auch Preisnachlass für Beschäftigte bei ähnlichen Arbeitgebern?
Es gibt Versicherer, die den Öffentlichen-Dienst-Tarif auch Kunden gewähren, die bei einem ähnlichen Arbeitgeber angestellt sind, zum Beispiel bei Gewerkschaften, Kirchen oder Vereinen. Das liegt im Ermessen des jeweiligen Versicherers. Viele Versicherer geben Rabatt auch für weitere Berufe, egal welcher Arbeitgeber. Die meisten fragen im Versicherungsantrag nach dem Beruf des Kunden. Dies fließt in die Prämienberechnung ein, ohne dass es eine eigene Tarifgruppe dafür gibt. Dies kann zum Vorteil, aber auch zum Nachteil des Kunden sein.
Ist es für Besitzer mehrere Pkw günstiger, sie alle bei einem einzigen Anbieter zu versichern?
Einige Versicherer geben Rabatt, wenn ein Kunde mehrere Autos bei ihnen versichert. Trotzdem muss unterm Strich trotz eines Rabattes der Gesamtpreis nicht unbedingt günstiger sein, als wenn man für jedes einzelne Auto den Versicherungspreis vergleicht und dann verschiedene Versicherer wählt. Beim Finden der persönlich günstigsten Tarife hilft der individuelle Kfz-Versicherungsvergleich der Stiftung Warentest.
Tarifrechner im Internet sind gratis. Warum ist der Kfz-Versicherungsvergleich der Stiftung Warentest kostenpflichtig?
Unser individueller Kfz-Versicherungsvergleich bezieht fast alle Anbieter und Tarife ein. Bei Gratisportalen hingegen fehlen mitunter selbst große und preisgünstige Versicherungstarife. So taucht beispielsweise die Huk-Coburg – oft einer der günstigen Anbieter – in großen Internet-Vergleichsportalen gar nicht auf: Der Versicherer will die teuren Provisionen nicht mehr zahlen. Viele Portale bekommen von den Unternehmen Geld, wenn ein Nutzer direkt von ihnen auf den Link zum Versicherer klickt und dort abschließt. Die Stiftung Warentest hingegen kassiert keine Provisionen von Versicherern. Sie können unseren Vergleich nach dem Bezahlen für zwei Jahre nutzen. Sie erhalten eine Transaktionsnummer, die 13 Monate gilt und mit der Sie Vergleiche für zwei Autos freischalten können. Das erlaubt Ihnen zu variieren und auszuprobieren, wie sich der Preis ändert, wenn Sie zum Beispiel einen Rabattschutz wählen oder ein weiterer Fahrer das Auto nutzen darf.
Beim letzten Test von Autoversicherungen habe ich meinen Versicherer vermisst. Warum fehlen manche Unternehmen?
Zu Beginn eines Tests schreiben wir alle Unternehmen an, die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) in dieser Sparte zugelassen sind, und fordern sie auf, uns detaillierte Produktinformationen zu schicken. Nicht immer erhalten wir eine Rückmeldung. Das kann verschiedene Gründe haben: Ein Versicherer überarbeitet zum Beispiel gerade sein Angebot, so dass es zum Veröffentlichungszeitpunkt unseres Tests nicht mehr erhältlich, das neue Angebot zu unserem Stichtag aber noch nicht fertig ist. Andere Anbieter scheuen den Vergleich.
In jedem Fall überprüfen wir die Angaben der Versicherer und versuchen, uns fehlende Unterlagen anders zu beschaffen. Das gelingt nicht immer. Möglich ist auch, dass ein Anbieter fehlt, weil er ein Auswahlkriterium nicht erfüllt, etwa keinen Tarif in einer Produktkategorie anbietet oder nicht für das dem Test zugrunde liegende Modell. Ganz individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote finden Sie über unseren Kfz-Versicherungsvergleich
Warum gibt es nicht mehr die Sondertarife für Schwerbehinderte?
Seit 1994 gibt es für die Versicherer keine Pflicht mehr, diesen Schwerbehindertennachlass zu gewähren. Uns ist derzeit kein Versicherer bekannt, der diesen Nachlass noch gewährt.
Weitere Informationen finden sie auf den Seiten der Stiftung Warentest die uns mit interessanten Pressemitteilungen versorgt.